Friederike Westerhaus interviews Björn Schmelzer about the screening of Van Eyck Diagrams at Kunstfestspiele Herrenhausen

Tune in for tonight's online screening of VAN EYCK DIAGRAMS 's director's cut, followed by a talk between Friederike Westerhaus and Björn Schmelzer.

Van Eyck Diagrams ist eine musikalisch-theatrale Séance. Die Ehrenweisung für das Genie des spätmittelalterlichen Malers vollzieht sich in der Wiederentdeckung eines unbekannten und unvollendeten Lebenswerks. Das Vokalensemble graindelavoix und sein künstlerischer Leiter Björn Schmelzer erkunden das Werk Jan van Eycks durch den Blick des Kunsthistorikers Gerard van den Acker, dessen frühzeitiger Tod einer sensationellen Van Eyck-Studie ein abruptes Ende setzte.

In Anwesenheit des Publikums wird das undurchdringliche Archiv dieses einzigartigen Kunsthistorikers erschlossen: seine endlose Reihe von Plänen und Skizzen, seine obsessiven Bemerkungen zu den kleinsten und vagsten Details in Van Eycks Gemälden. Nächtliche Gespräche und musikalische Stunden im Arbeitszimmer Van den Ackers werden wiederbelebt. Dessen paradoxe Beobachtung, dass Van Eyck den Klang, den Lärm, die Stimme und die Stille malerisch einfangen konnte, gerät ins Zentrum der Recherche. So scheint es, als ob man zum ersten Mal die „unhörbare Klangfülle eines Gemäldes“ wahrnehmen könnte – in Kompositionen seiner Zeit von Dufay, Binchois, Solage, Matteo de Perugia und anderen. Ein Besuch am Grab von Van Eycks mysteriösem Bruder Hubert wird schließlich zum dramatischen Endpunkt der Recherche.

Björn Schmelzer und sein Vokalensemble graindelavoix sind mit ihrem einzigartigen Gesangsstil dem Publikum der KunstFestSpiele bestens bekannt. Die raue Körperlichkeit ihres stimmlichen Materials ist das signifikante Merkmal ihrer Gesangskunst, gepaart mit ihrer teils improvisatorischen Praxis der Vokalmusik des 13. bis 16. Jahrhunderts, auf die sich das Ensemble spezialisiert hat.

Präsentiert und Co-produziert durch die KunstFestSpiele Herrenhausen, Muziekcentrum De Bijloke Gent, Stad Gent – stadsmarketing, OMG! Van Eyck was here – Van Eyck 2020